Klang Kraft
Die Kraft des Klangs
Ohne Schwingung würde es keine Materie geben. Schwingung ist grundlegendes Phänomen allen Seins. Klang ist dabei ein Schwingungsphänomen, das in seiner Schwingungsfrequenz innerhalb des hörbaren Frequenzspektrums liegt.
In der Regel besteht ein Klang aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Frequenzen. Das Schwingungsspektrum eines Klanges kann ganz unterschiedliche "Ordnungsgrade" besitzen. Ein Klang, den wir üblicherweise als Wohlklang bezeichnen würden hat in der Regel einen eher höheren Ordnungsgrad.
Neben ganz physikalischen Gründen, kann ein Klang aufgrund seiner Vertrautheit als Wohlklang empfunden werden (obwohl er u.U. auf der physikalischen Ebene keinen hohen Ordnungsgrad besitzt).
Der Klang des Monochordes gehorcht absolut präzisen Naturgesetzen, hat daher einen höchstmöglichen Ordnungsgrad.
Klang spricht direkt mit unserer Seele. Die Ebene des Denkens wird "unterwandert". Aufgrund der "hochgradigen Ordnung" des Monochordklanges schwingt er besonders geschmeidig in die tiefsten Zonen unserer Seele.
Der Gong ist hinsichtlich seiner physikalischen Ordnung und seiner Klangcharakteristik eher ein Gegenpol zum Monochord. Ein ungeheurer Mix aus zueinander wenig geordneten Frequenzen flutet aus dieser Metallscheibe.
Die Welt der Töne ist eine höchst emotionale Welt. Klänge berühren tiefste Schichten der Seele. Die Arbeit mit und am Klang bietet dadurch ein nicht zu unterschätzendes Potential, jedoch auch eine entsprechend hohe Herausforderung, damit kompetent und angemessen um zu gehen. Die Klänge wirken auf alle Beteiligten im Prinzip gleichermaßen. Was jedoch subjektiv empfunden oder erlebt wird kann sich grundlegend unterscheiden. Der Anwender tut gut daran, seine eigenen inneren Resonanzen entsprechend auszuloten, um seine Kompetenz im Umgang mit den Tönen zu erhöhen.
Der Klang ist einfach. Resonanzgesetzen folgend kann in unserer Innenwelt alles was von ihm berührt wird, sich zu seiner ureigenen Größe erheben. Klang ist Nahrung, Nähratmosphäre, macht mir meine „Seinsatmosphäre“ spürbar. Wenn der Klang endet bleibt nichts anderes als ich selbst. Nichts und niemand anderes. Das ist die Chance bei sich selbst anzukommen, allen Schaum unserer selbsthergestellten Welt wegzulassen, um ganz schlicht und einfach in unserer Essenz übrig zu bleiben ... ein gnadenvoller Zustand ...
In meinen Veranstaltungen wird dies immer wieder erlebt. Tiefe Erfurcht und Ergriffenheit berührt mich in diesen Momenten ...
Klang führt ins Erleben, in Räume jenseits des Denkens, in Räume des Fühlens. Im Gegensatz dazu fordert uns unsere Welt fast in jeden Moment unserer Aktivitäten in den Raum des Denkens. Im Klangerleben finden wir oft umfassende Glückseligeit, unsere Seele atmet auf, sie wird nicht in den Raum des Denkens "hineinbegrenzt" ... ungeahnte Potenziale werden frei ... Einsichten finden sich ... tiefgreifende Veränderungen können sich einstellen ...
Regt uns ein Klang dazu an, uns selbst in der Tiefe zu begegnen, können wir dies erlauben, um uns selbst immer näher zu kommen ... und mehr und mehr uns über unsere schönen Begegnungen mit uns selbst zu freuen ...
... wir können erkennen, dass unsere Seele lebt und atmet und dass wir unsere Fähigkeit zu denken absichtlich nutzen und steuern können (statt von ihm, von erlernten Mustern oder weit von uns selbst entfernten Werten dominiert zu werden ...)
In meiner Begleitung von Erlebnisprozessen im Klang staune ich immer wieder über die Klarheit, mit der sich die individuelle Innenwelt darstellt und wie geschmeidig sich Eröffnungen finden können, die ungeahnte Lebenskräfte freilegen können.